Eine vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) durchgeführte Umfrage im Auftrag des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), der Alice-Schwarzer-Stiftung und der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) liefert aufschlussreiche Ergebnisse zu den Einstellungen der Bevölkerung gegenüber „Islam“ und „Islamismus“. Die wichtigsten Befunde:
Religionsfreiheit
- 65 Prozent der Befragten befürworten dieselbe Religionsfreiheit für Muslime wie für Christen, während 18 Prozent sie klar ablehnen und 17 Prozent unentschlossen sind.
- Befragte mit höherem Bildungs- und Sozialstatus stimmen eher für eine umfassende Religionsfreiheit als Befragte mit niedrigem Status.
Gehört der Islam zu Deutschland?
- Nur 5 Prozent bejahen dies uneingeschränkt.
- 44 Prozent sagen, „nur friedliche Formen des Islam“ gehören dazu, 45 Prozent lehnen es grundsätzlich ab.
- Jüngere und Befragte mit mehr Kontakten zu Muslim:innen sind offener für eine eingeschränkte Zugehörigkeit als Ältere.
Islam als Bedrohung?
- 63 Prozent sehen „bestimmte radikale Gruppen“ als Bedrohung, 28 Prozent empfinden „den Islam insgesamt“ als bedrohlich.
- Die Furcht vor islamistischen Terroranschlägen wird von 77 Prozent als größte Sorge genannt.
- 50 Prozent sehen eine Gefährung der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen.
- Die Einschränkung der Meinungsfreiheit befürchten 40 Prozent.
- 34 Prozent nannten, dass die Akzeptanz der Homosexualität infrage gestellt wird.
Kopftuch und Verschleierung
- Eine Mehrheit (56–61 Prozent) befürwortet Einschränkungen für Kopftuchtragende in Schulen, Kinderbetreuung und im Öffentlichen Dienst.
- Ein generelles Burkaverbot befürworten 73 Prozent.
Politische Konsequenzen
- 86 Prozent sprechen sich dafür aus, islamische Organisationen zu verbieten, wenn sie religiöse Gebote über das Grundgesetz stellen.
- 61 Prozent fordern ein Verbot der Auslandsfinanzierung von Moscheen und islamischen Organisationen.
- 58 Prozent fordern, dass vom Ausland bezahlte Imame nicht das Recht haben, in Moscheen zu predigen.
Die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) bietet weitere Daten und Auswertungen: hier (archiviert)