Hamed Abdel-Samad kritisiert, dass eine jahrelange Verniedlichung des Problems sowohl Islamisten als auch Rechtsextremen in die Hände spiele. Außerdem mahnt er, dass fehlende Debattenkultur und übertriebene politische Korrektheit die offene Gesellschaft gefährden. Ausgewählte Zitate:
- »Es gibt leider Gruppen, die keine Kritik an ihrer Ideologie und oder an ihrer Religion hören wollen. Und sie glauben, über dem Gesetz zu stehen und über der Meinungsfreiheit zu stehen.« (Min. 06:40)
- »Das Verschweigen des Problems oder die Verniedlichung des Problems (…) hat nicht dazu geführt, dass wir weniger Islamisten haben. Im Gegenteil. All das hat nicht dazu geführt, dass wir weniger Rechtsradikale haben. Im Gegenteil. Das Verschweigen von solchen Problemen in der Mitte der Gesellschaft führt dazu, dass die Ränder davon profitieren.« (Min. 09:06)
- »Wenn man nicht die Quelle seiner Wut genauer kennt, dann ist man eine leichte Beute für rechte, linke oder islamistische Ideologen. Die Rattenfänger, die genau wissen, wie sie diese Wut in Ressentiment verwandeln können und irgendwann sogar in Gewalt.« (Min. 18:48)
- »Aber ich vermisse die Vielfalt von Meinungen und von politischen Konzepten. Ich will nicht von einem Journalisten belehrt werden oder von oben herab irgendwie umerzogen werden. Ich will informiert werden und ich will eine Plattform für Debatten, wo unterschiedliche Meinungen gleichberechtigt sind.« (Min. 26:26)
- »Wenn wir miteinander wieder reden können, streiten können, Lust am Streit haben und lösungsorientiert diskutieren, nicht emotional und nicht ideologisch, dann verliere ich meine Hoffnung nicht.« (Min. 39:58)
Interviewer: Clemens Traub
Cicero Podcasts | 22.11.2024 | 40:57 Min.