Im Editorial schreibt Sascha Kneip:
»Spätestens seit den Terroranschlägen des Netzwerks al-Qaida vom 11. September 2001 und der Internationalisierung islamistischen Terrors durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) ist das Phänomen Islamismus in den Diskursen westlicher Gesellschaften vor allem mit Terrorismus und Radikalisierung verknüpft, während Teile der Wissenschaft nicht müde werden, auf die Vielschichtigkeit des Themas zu verweisen. Einigkeit scheint zumindest darüber zu bestehen, dass Radikalisierungsprozesse – auf Social Media, aber nicht nur
dort – mithilfe guter Präventionsarbeit wenn nicht gänzlich verhindert, so doch wirksam gebremst werden können. Im Diskurs über die Gefahren des Islamismus wird mitunter übersehen, dass es demokratische Gesellschaften ein Stück weit selbst in der Hand haben, sich vor Radikalisierung jeglicher Art zu schützen: durch Wachsamkeit und Prävention, aber auch durch die Vermeidung ausgrenzender Diskurse, durch den Abbau alltäglicher Diskriminierung und durch die offene und unerschrockene Thematisierung bestehender Probleme.«
Autoren und Themen in der Übersicht:
- Gudrun Krämer: Kleine Geschichte des Islamismus
- Colin P. Clarke, Clara Broekaert: Gegenwart und Zukunft des globalen Islamismus
- Michael Kiefer: Islamismus in Deutschland. Entstehung, Strukturen und gesellschaftliche Debatten
- Friedhelm Hartwig: Islamistische Propaganda auf Social Media
- Murat Kayman: Nicht von dieser Welt. Muslimisches Selbstverständnis, Islamismus und die Rolle der Islamverbände
- Jamuna Oehlmann: Präventionsarbeit gegen Islamismus
- Daniela Pisoiu: Phänomen Co-Radikalisierung
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