Exper­ten­kreis Poli­ti­scher Islam für die Bun­des­re­gie­rung ein­set­zen

Sachstand AK Polis | Nr. 1 | 23. November 2024 | Expertenkreis Politischer Islam für die Bundesregierung einsetzen

Pro­blem

Poli­tik und Ver­wal­tung zei­gen in Deutsch­land unzu­rei­chen­de Kon­ti­nui­tät und Sach­kennt­nis bei der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Phä­no­men des Poli­ti­schen Islams. Der »Exper­ten­kreis Poli­ti­scher Isla­mis­mus« wur­de von Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD) im Jahr 2022 auf­ge­löst. Als Begrün­dung wur­de ange­ge­ben, dass die Bun­des­re­gie­rung (SPD, Bünd­nis 90 / Die Grü­nen, FDP) für eine Ver­ste­ti­gung des Gre­mi­ums kei­nen Bedarf sehe und eine wei­ter­ge­hen­de Insti­tu­tio­na­li­sie­rung nicht vor­ge­se­hen sei.

Nach anhal­ten­der öffent­li­cher Kri­tik wur­de im Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Hei­mat (BMI) 2024 eine »Task Force Isla­mis­mus­prä­ven­ti­on« gegrün­det. Laut BMI sei »der Isla­mis­mus mit den töd­li­chen Angrif­fen von Mann­heim und Solin­gen im Som­mer 2024 in sei­ner gewalt­tä­tigs­ten Form wie­der ver­stärkt in Erschei­nung getre­ten«. Vor die­sem Hin­ter­grund ver­ab­schie­de­te das BMI im Sep­tem­ber 2024 ein Sicher­heits­pa­ket, das neben gesetz­ge­be­ri­schen Maß­nah­men auch die Stär­kung der Prä­ven­ti­ons­ar­beit, u. a. bera­ten durch die Task Force, vor­sieht.

An der Aus­rich­tung der Task Force wur­de wie­der­um Kri­tik geübt, weil sie nur Teil­aus­schnit­te bear­bei­ten und rele­van­te Phä­no­me­ne des Poli­ti­schen Islams nicht in den Blick neh­men soll. Zudem wird die Erfor­schung der Metho­den des Poli­ti­schen Islams und des­sen Gefah­ren für den Rechts­staat, die Par­tei­en, die Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, die Sport­ver­bän­de, wei­te­re Orga­ni­sa­tio­nen und gesell­schaft­li­che Berei­che weit­hin von den Poli­tik­wis­sen­schaf­ten und den Islam­wis­sen­schaf­ten an deut­schen Hoch­schu­len ver­nach­läs­sigt.

Lösung

Die Bun­des­re­gie­rung setzt einen »Exper­ten­kreis Poli­ti­scher Islam« ein. Die Auf­ga­ben­stel­lung und die Aus­stat­tung die­ses Gre­mi­ums ist auf eine ganz­heit­li­che und dau­er­haf­te Bear­bei­tung des Phä­no­mens aus­zu­rich­ten. Dies umfasst eine kon­ti­nu­ier­li­che, res­sort­über­grei­fen­de Bera­tung der Bun­des­re­gie­rung, Trans­pa­renz und Rechen­schafts­le­gung gegen­über dem Deut­schen Bun­des­tag sowie die Ver­zah­nung mit der Arbeit der Sicher­heits­be­hör­den und der aus­zu­bau­en­den Grund­la­gen­for­schung an deut­schen Hoch­schu­len.

Im Rah­men der euro­päi­schen Zusam­men­ar­beit sind Syn­er­gie­ef­fek­te mög­lich u. a. mit dem öster­rei­chi­schen Fonds zur Doku­men­ta­ti­on von reli­gi­ös moti­vier­tem poli­ti­schen Extre­mis­mus (Doku­men­ta­ti­ons­stel­le Poli­ti­scher Islam).

Der im Novem­ber 2024 gegrün­de­te Arbeits­kreis Poli­ti­scher Islam (ak-polis.de) sieht sei­ne Auf­ga­be dar­in, die Arbeit die­ses Gre­mi­ums regie­rungs­un­ab­hän­gig und par­tei­über­grei­fend zu unter­stüt­zen


Sach­stand AK Polis | Nr. 1 | 23. Novem­ber 2024: Exper­ten­kreis Poli­ti­scher Islam für die Bun­des­re­gie­rung ein­set­zen (PDF)