Islam und Isla­mis­mus: Zen­tra­le Ergeb­nis­se einer IfD-Allens­bach-Umfra­ge (2021)

Laut Allensbach-Chefin Prof. Renate Köcher zeigen die Ergebnisse, dass die Bevölkerung einerseits einen differenzierten Blick auf Muslim:innen entwickelt hat und ihre Religionsfreiheit überwiegend befürwortet. Andererseits zeige sich eine deutliche Ablehnung des Politischen Islam.

Eine vom Insti­tut für Demo­sko­pie Allens­bach (IfD) durch­ge­führ­te Umfra­ge im Auf­trag des Wis­sen­schafts­zen­trums Ber­lin für Sozi­al­for­schung (WZB), der Ali­ce-Schwar­zer-Stif­tung und der Giord­a­no-Bru­no-Stif­tung (GBS) lie­fert auf­schluss­rei­che Ergeb­nis­se zu den Ein­stel­lun­gen der Bevöl­ke­rung gegen­über „Islam“ und „Isla­mis­mus“. Die wich­tigs­ten Befun­de:

Reli­gi­ons­frei­heit

  • 65 Pro­zent der Befrag­ten befür­wor­ten die­sel­be Reli­gi­ons­frei­heit für Mus­li­me wie für Chris­ten, wäh­rend 18 Pro­zent sie klar ableh­nen und 17 Pro­zent unent­schlos­sen sind.
  • Befrag­te mit höhe­rem Bil­dungs- und Sozi­al­sta­tus stim­men eher für eine umfas­sen­de Reli­gi­ons­frei­heit als Befrag­te mit nied­ri­gem Sta­tus.

Gehört der Islam zu Deutsch­land?

  • Nur 5 Pro­zent beja­hen dies unein­ge­schränkt.
  • 44 Pro­zent sagen, „nur fried­li­che For­men des Islam“ gehö­ren dazu, 45 Pro­zent leh­nen es grund­sätz­lich ab.
  • Jün­ge­re und Befrag­te mit mehr Kon­tak­ten zu Muslim:innen sind offe­ner für eine ein­ge­schränk­te Zuge­hö­rig­keit als Älte­re.

Islam als Bedro­hung?

  • 63 Pro­zent sehen „bestimm­te radi­ka­le Grup­pen“ als Bedro­hung, 28 Pro­zent emp­fin­den „den Islam ins­ge­samt“ als bedroh­lich.
  • Die Furcht vor isla­mis­ti­schen Ter­ror­an­schlä­gen wird von 77 Pro­zent als größ­te Sor­ge genannt.
  • 50 Pro­zent sehen eine Gefähr­ung der Gleich­be­rech­ti­gung zwi­schen Män­nern und Frau­en.
  • Die Ein­schrän­kung der Mei­nungs­frei­heit befürch­ten 40 Pro­zent.
  • 34 Pro­zent nann­ten, dass die Akzep­tanz der Homo­se­xua­li­tät infra­ge gestellt wird.

Kopf­tuch und Ver­schleie­rung

  • Eine Mehr­heit (56–61 Pro­zent) befür­wor­tet Ein­schrän­kun­gen für Kopf­tuch­tra­gen­de in Schu­len, Kin­der­be­treu­ung und im Öffent­li­chen Dienst.
  • Ein gene­rel­les Bur­ka­ver­bot befür­wor­ten 73 Pro­zent.

Poli­ti­sche Kon­se­quen­zen

  • 86 Pro­zent spre­chen sich dafür aus, isla­mi­sche Orga­ni­sa­tio­nen zu ver­bie­ten, wenn sie reli­giö­se Gebo­te über das Grund­ge­setz stel­len.
  • 61 Pro­zent for­dern ein Ver­bot der Aus­lands­fi­nan­zie­rung von Moscheen und isla­mi­schen Orga­ni­sa­tio­nen.
  • 58 Pro­zent for­dern, dass vom Aus­land bezahl­te Ima­me nicht das Recht haben, in Moscheen zu pre­di­gen.

Die For­schungs­grup­pe Welt­an­schau­un­gen in Deutsch­land (fowid) bie­tet wei­te­re Daten und Aus­wer­tun­gen: hier (archi­viert)