Der Bericht von Carsten Frerk analysiert die Entwicklung und Arbeitsweise des Inssan e. V. in Berlin. Er wirft ein Schlaglicht auf die Strategien von Akteuren des Politischen Islams, wenn sie in einem „legalistischen“ Rahmen bleiben, aber einen umfassenden politisch-gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch verfolgen.
Einen Meilenstein erreichte Inssan, als der Verein in Berlin zum anerkannten Träger der freien Jugendhilfe wurde. Kritische Stimmen verweisen jedoch darauf, dass diese Anerkennung den formalen Bekenntnissen zum Grundgesetz geschuldet sei und nur selten die tatsächlichen Inhalte überprüft würden. Inssans Weg ist laut Frerk »beispielhaft« dafür, wie Organisationen – selbst unter Beobachtung des Verfassungsschutzes – über eine geschickte Kombination aus Kooperationen mit etablierten Trägern, Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsstrategien und juristischer Absicherung letztlich eine stabile Position im Netzwerk staatlicher und zivilgesellschaftlicher Strukturen erreichen können.
Weiterlesen bei der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid): »Islamischer Lobbyismus« (archiviert)