Fünf Vor­schlä­ge zur Stär­kung der frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung ange­sichts des Poli­ti­schen Islams

Die fünf Vorschläge reichen von der Stärkung wissenschaftlicher Forschung und der Einrichtung einer Dokumentatsstelle nach österreichischem Vorbild über den Aufbau spezieller Lehrstühle an deutschen Universitäten bis hin zur Beendigung von staatlichen Kooperationen und einem Expertenkreis, der effektive Strategien für Politik und Gesellschaft erarbeitet.

Am 30. Okto­ber 2020 ver­öf­fent­lich­ten Juris­ten, Sozi­al­wis­sen­schaft­ler und Poli­ti­ker in Die Welt die fol­gen­den fünf Vor­schlä­ge zur Stär­kung der frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung ange­sichts des Poli­ti­schen Islams:

1. Wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen­for­schung zum poli­ti­schen Islam, dar­un­ter eine Schul­stu­die über die Erfah­run­gen und Pro­ble­me von Leh­rern mit isla­mis­ti­schen Ein­flüs­sen

2. Die Ein­rich­tung einer Doku­men­ta­ti­ons­stel­le „Poli­ti­scher Islam“ nach öster­rei­chi­schem Vor­bild, in wel­cher die Struk­tu­ren, Stra­te­gien und Finan­zie­run­gen des Poli­ti­schen Islams ana­ly­siert und offen­ge­legt wer­den

3. Die Errich­tung von zehn Lehr­stüh­len zur Erfor­schung der Struk­tu­ren des poli­ti­schen Islam in Deutsch­land

4. Die Been­di­gung von Koope­ra­tio­nen und Ver­trags­be­zie­hun­gen staat­li­cher und poli­ti­scher Insti­tu­tio­nen mit Ver­tre­tern und Orga­ni­sa­tio­nen des poli­ti­schen Islam

5. Die Ein­rich­tung eines Exper­ten­krei­ses „Poli­ti­scher Islam“ im Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um, der auf Grund­la­ge der Erkennt­nis­se von Wis­sen­schaft und Ver­fas­sungs­schutz­äm­tern Emp­feh­lun­gen im Kampf gegen den poli­ti­schen Islam erar­bei­tet und der Bun­des­re­gie­rung regel­mä­ßig berich­tet.

Unter­zeich­ner

  • Sey­ran Ates, Rechtsanwältin/ GF‘in Ibn Rushd-Goe­the Moschee, Ber­lin
  • Prof. Dr. Win­fried Baus­back, MdL, stellv. Vor­sit­zen­der der CSU Land­tags­frak­ti­on und Staats­mi­nis­ter a.D.
  • Dr. Fried­mann Eiß­ler, Theo­lo­ge
  • Gül­den Hen­ne­mann, Poli­tik- und Islam­wis­sen­schaft­le­rin
  • Dr. Necla Kelek, Sozio­lo­gin und Publi­zis­tin
  • Bir­git Kel­le, Autorin und Vor­sit­zen­de Frau 2000plus e.V.
  • Prof. Dr. Mouha­nad Khor­chi­de, Lei­ter des wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats der Doku­men­ta­ti­ons­stel­le Poli­ti­scher Islam in Öster­reich
  • Prof. Dr. Ruud Koop­mans, Abtei­lungs­lei­ter am Wis­sen­schafts­zen­trum Ber­lin (WZB) und Pro­fes­sor für Sozio­lo­gie und Migra­ti­ons­for­schung an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät
  • Dr. Cars­ten Lin­ne­mann MdB, stellv. Vor­sit­zen­der der CDU/C­SU-Bun­des­tags­frak­ti­on
  • Ahmad Man­sour, Diplom-Psy­cho­lo­ge und Autor
  • Prof. Dr. Chris­ti­ne Schirr­ma­cher, Islam­wis­sen­schaft­le­rin, Uni­ver­si­tät Bonn und Leu­ven, 2. Vor­sit­zen­de des wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats der BpB
  • Prof. Dr. Susan­ne Schrö­ter, Lei­te­rin Frank­fur­ter For­schungs­zen­trum Glo­ba­ler Islam
  • Prof. Dr. jur. Kyrill‑A. Schwarz, Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Würz­burg
  • Ali Ertan Toprak, Prä­si­dent der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Immi­gran­ten­ver­bän­de in Deutsch­land
  • Chris­toph de Vries MdB, stellv. Lan­des­vor­sit­zen­der der CDU Ham­burg
  • Dr. Joa­chim Wag­ner, Jour­na­list und Autor

Zur Begrün­dung schrei­ben die Unter­zeich­ner:

»Der grau­en­vol­le neue Mord­an­schlag in der Basi­li­ka Not­re-Dame de l’Assomption von Niz­za, bei dem unter ande­rem einer Rent­ne­rin unter ‘Alla­hu Akbar’-Rufen beim Kir­chen­be­such die Keh­le durch­ge­schnit­ten wur­de, hat nicht nur wie­der ein­mal gezeigt, dass der poli­ti­sche Islam töd­lich ist, son­dern dass er in euro­päi­schen mus­li­mi­schen Gemein­schaf­ten zuneh­mend Wur­zeln schlägt. Das ist kein neu­er Befund, denn alle isla­mis­ti­schen Atten­ta­te, zuletzt auch jener an dem Leh­rer Samu­el Paty in Frank­reich, wur­den in den sozia­len Medi­en bis­her immer wie­der mit teil­wei­se eupho­ri­schen Sym­pa­thie­be­zeu­gun­gen beglei­tet – auch in deut­scher Spra­che. Trotz der All­ge­gen­wart des isla­mis­ti­schen Ter­rors, der Frank­reich eine bedrü­cken­de Spit­zen­rol­le in Euro­pa ein­ge­bracht hat, ging man hier­zu­lan­de nach kur­zen Betrof­fen­heits­be­kun­dun­gen bis­lang stets zur Tages­ord­nung über.«

Und wei­ter: »Es wird höchs­te Zeit, den Pro­ble­men der Zuwan­de­rungs­ge­sell­schaft offen ins Auge zu sehen und sich nicht durch halt­lo­se Vor­wür­fe einer angeb­li­chen Islam­feind­lich­keit, ‘Isla­mo­pho­bie’ oder des ‘anti­mus­li­mi­schen Ras­sis­mus’ ein­schüch­tern zu las­sen. Wie jede ande­re Reli­gi­ons­ge­mein­schaft muss auch der Islam in einem säku­la­ren Staat berech­tig­te Kri­tik und sogar Humor oder Sati­re hin­neh­men ler­nen … Reli­gi­ons­frei­heit bedeu­tet, dass jeder sei­nen Glau­ben aus­üben kann ohne Angst, in sei­nem Got­tes­haus des­we­gen ange­grif­fen zu wer­den. Berech­tig­te Kri­tik an reli­giö­sem Extre­mis­mus, die Ver­tei­di­gung der Glau­bens- und Reli­gi­ons­frei­heit aber auch die Ver­tei­di­gung von Men­schen- und Frau­en­rech­ten, der Mei­nungs­frei­heit und der Pres­se­frei­heit sind kein demo­kra­ti­scher Luxus, son­dern Grund­fes­te unse­rer Ver­fas­sung.«

Wei­ter­le­sen in Die Welt: »Stop­pen wir den poli­ti­schen Islam!« Ver­öf­fent­licht am 30.10.2020 (archi­viert)